Seit dem 15.01.1998 wurde diese Seite  site stats mal aufgerufen, aktualisiert am 16.03.2017 08:09

Rechtshinweise -  bitte beachten! Rechtshinweise -  bitte beachten! Rechtshinweise -  bitte beachten! Rechtshinweise -  bitte beachten!

Gaestebuch
Guestbook

Porsche Touren

Porsche Typenkunde

Fahrzeuge

Porsche - Links

Links

Ersatzteile

E-Mail Regeln

Zur Geschichte des Porsche 356

Porsche 356

Nach seiner Internierung kehrt Ferry Porsche 1946 in das Barackenbüro seines Vaters in Gmünd zurück, denn Arbeit gibt es reichlich. Alte Autos werden repariert, VW Kübelwagen flottgemacht, die für Aufräum - , Abbruch - und Wiederaufbauarbeiten dringend gebraucht werden. Vor allem aber arbeiten Ferry Porsche und sein Chefkonstrukteur Karl Rabe an ihrer Lieblingsidee: an einem Sportwagen. Auf der Grundlage des Volkswagens entsteht der berühmte Porsche 356, die 356. Konstruktion des Hauses Porsche.
Im Juni1948 wird der erste 356, ein Roadster, zugelassen. Er trägt einen Kastenprofil Rahmen und eine aerodynamisch günstige Alu Karosse. Der luftgekühlte Vierzylinder Boxermotor mit 1086 ccm ist 40 PS stark und bringt 140 km/h. Die Ventile sind V förmig angeordnet. Im März 1949, auf dem Genfer Automobilsalon, wird der erste Porsche, der auch diesen Namen trägt, offiziell vorgestellt: Der Beginn einer großen Karriere.
In Gmünd entstehen außer dem Prototypen von Juni1948 bis März 1951 noch 46 weitere Alu- Porsche: 23 Roadster und 23 Coupés. Vier weitere Roadster karossiert die Firma Beutler in der Schweiz. Im Prototyp ist der Motor vor der Hinterachse angebracht, seine 50 Nachfolger werden dagegen von einem Motor angetrieben, der hinter der Hinterachse liegt.
Im Oktober 1948 handelt Ferry Porsche mit Heinz Nordhoff, dem Chef des VW Werkes, einen Vertrag aus. Danach verpflichtet sich Porsche, seine Entwicklungsarbeit fast ausschließlich dem Volkswagenwerk zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug stellt VW seine Vertragshändler und Importeure für den Vertrieb der Porsche -Sportwagen zur Verfügung.
Damit ist ein störungsfreier Absatz für den 356 gesichert, das Kaufinteresse wächst, einer Serienproduktion steht also nichts mehr im Weg.
Ferry Porsche entscheidet sich nach der Vertragsunterzeichnung für den Umzug nach Stuttgart. Weil die eigenen Werksanlagen erst ab 1953 benutzt werden dürfen, mietet Porsche rund 600 qm vom Karosseriewerk Reutter. Dort werden ab April 1950 innerhalb eines Jahres 500 Porsche gebaut, die jetzt in eine Ganzstahlkarosserie gekleidet sind. Das Coupé ist ab Mai 1950 für 10 200 DM, das Cabrio für 12200 DM zu haben.
Ohne zunächst die Preise zu erhöhen, bietet Porsche ab April 1951 auch 1300erVersionen an, und ab Oktober 1951 ist der 1500er mit 60 PS lieferbar. Ein Jahr später gibt es den 1500 5 mit 70 PS (170 km/h) und für alle Varianten das voll-synchronisierte Getriebe serienmäßig. Äußerlich sind die neuen Porsche an der einteiligen Windschutzscheibe, den Stoßstangenhörnern, Lochfelgen und nebeneinander angeordneten Hecklichtern zu erkennen.
Ebenfalls 1952 werden 15 ,,Amerika Roadster" gebaut, jene 200 kg leichteren 356, die 1954 mit
geringfügigen Änderungen als 540 Speedster weitergebaut und zu einem Begriff werden. Im Frühjahr 1953 kommt der 1300 Super auf den Markt, dessen Motor vom 1500er abgeleitet ist. Für echte Sportwagen sind die Preise bei Porsche recht zivil: Mit 11 400 DM für das 1100er Coupé bis 15 800 DM für das 1500erSuperCabrio ist man dabei.
Mit dem 1500er gelingt Porsche endgültig der Durchbruch zum weltweit anerkannten Sportwagenhersteller. Die Stromlinienform, die besonders den Amerikanern gefällt, die Leistung, die im internationalen Vergleich mithalten kann, die von VW geerbte Zuverlässigkeit, das vorzüglich funktionierende Händlernetz und Erfolge bei populären Rennen: all das beschleunigt den Ruf der Marke Porsche und den Absatz. Die Kapazitäten müssen ausgeweitet, vierstellige Jahresproduktionen bewältigt werden. Vom ersten Prototyp von 1948 bis zum Herbst 1955 werden insgesamt 7678 Porsche 356 gebaut.
Im September 1955 erfolgt eine Neukonstruierung der Modellreihen. Der 1100er wird aus dem Programm genommen, dafür die Reihe um eine 1600erVersion ergänzt. Die Zusatzbezeichnung 11A11 wird eingeführt und ist für alle Porsche 356 gültig. Bei den 1300er und 1600erModellen kann man zwischen der Normalausführung ,,Dame" und der stärkeren Version ,,Super" wählen. Der 1500er hört auf einen besonders schönen Na-men: ,,Carrera", so genannt wegen der erfolgreichen Teilnahme Porsches an der Carrera Panamericana. Der Carrera ist mit dem beim Rennsport erprobten Viernockenwellen Motor ausgerüstet und erreicht mit 100 PS die für die fünfziger Jahre enorme Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h. Der Name Carrera wird übrigens beibehalten und ist künftig jeweils den Porsche Spitzenmodellen vorbehalten.

Der Porsche 356 A hat aber nicht nur neue Bezeichnungen zu bieten: Die Windschutzscheibe ist jetzt gleichmäßig gewölbt, unter den Türen sind seitliche Zierleisten angebracht, es gibt ein neues Armaturenbrett mit drei großen Anzeigeinstrumenten und gepolsterter Abdeckung, eine Lichthupe und eine weichere Federung.
Im Frühjahr 1957 gibt es bei Beutler in Thun ein dickes ,,Vollsichtcoupe" auf Porsche Basis. Porsche selbst schickt den Carrera 1500 GT mit 110 PS ins Rennen, als Coupe' und Speedster. Gegenüber dem Carrera de Luxe ist das Gewicht durch vereinfachte Ausstattung reduziert. Im Herbst 1957 werden der 1300 und der 1300 Super aus dem Programm genommen. Neu ist ein Hardtop Coupe', dessen Dach mit dem Karossenunterteil verschraubt ist und sich gegen ein Cabrio Verdeck austauschen lässt.

Im August 1958 wird der Speedster durch ein neues Sportcabriolet abgelöst, den Konvertible D, der bei Drauz in Heilbronn karossiert wird. Der Carrera wird im September auf 1588 ccm aufgebohrt. Beutler überrascht im Sommer 1959 mit dem ersten viersitzigen Porsche, bei dem der Radstand von 210 auf 235 cm vergrößert ist.
Die verschiedenen Versionen des 356 A werden von 1955 bis 1959 insgesamt 21 045 mal an den Mann bzw. an die Frau gebracht und sind für 11 400 bis 15 750 DM zu haben. Den Carrera gibt es von 17700 bis 20490 DM.
auf der Frankfurter Automobil Ausstellung 1959 werden die weiter verbesserten und überarbeiteten Porsche von 1960 präsentiert. Aus dem ,,A" ist nun der ,,B" geworden, der sich eine etwas veränderte Karosserie erlaubt. Die Stoßstangen und Lampen sind höher angebracht, was sich für die Aerodynamik nicht unbedingt als positiv erweist. An der Front sind zusätzliche Lufteintritte zu sehen, der Haubengriff ist verbreitert. Nummernschildleuchten sind in die Stoßstange integriert, die Radkappen verändert. Das Lenkrad wird schüsselförmig mit versenkter Nabe und drei Signalspeichen geliefert, der Schalthebel ist kürzer geworden.
Neben der 1600er Dame gibt es den 1600er Super 75 mit erhöhter PS Leistung. 1960 gesellt sich der 1600 Super 90 dazu. Mit 90 PS bei 5500 U/min erreicht er beinahe Carrera Leistungen. Er hat geänderte Vergaser, größere Einlassventile und eine auf 9:1 erhöhte Verdichtung. Im gleichen Jahr erscheinen zwei verstärkte Carreras, der 1600 GS Carrera GT und der 2000 GS Carrera 2 (die 2 steht für die Anzahl der Nockenwellen), der mit seinen 130 PS erstmals bei Porsche in der Beschleunigung von 0 auf 100 die zehn Sekunden unterschreitet.
Die ,,Auto, Motor und Sport" schreibt in Heft 20/1962 über den Carrera 2: Ein schnelles Auto für Leute, die das Funktionelle lieben und dafür viel Geld auszugeben bereit sind. Innenraum und Komfort wie bei den übrigen Porsche Modellen, und im Heck viel Motor so viel, dass man die Kerzen nur in der Werkstatt herausnehmen kann. Aber mit einem solchen Auto ist man König...
Als neue Coupé Variante kommt ein bei Karmann gebautes Hardtop heraus. Das Dach ist fest mit der Karosserie verschweißt. 1963 übernimmt Porsche das Reutter Karosseriewerk. Die Jahresproduktion hat jetzt etwa 7500 Einheiten erreicht. Vom 356 B werden von 1959 bis 1963 insgesamt 30963 Wagen hergestellt.
¾ er 356er geht 1963 mit dem Modell 356 C langsam aber sicher seinem Ende entgegen. Optisch hat er sich, abgesehen von anderen Felgen und Radkappen, kaum verändert. Dafür wird seine Technik verbessert, er erhält jetzt Scheibenbremsen an allen Rädern, wartungsfreie Spurstangen und eine verbesserte Straßenlage. Verfügte die B-Serie über drei Leistungsstufen (1600, 1600 5 und 5 90), so ist sie beim Typ C auf die drehmomentstarken Motoren 1600 C (75 PS) und 1600 SC (95 PS) beschränkt.
Bis auf die Roadster Version sind weiterhin alle Aufbauten möglich. Im Cabrio lässt sich jetzt die hintere Scheibe per Reißverschluss herausnehmen. Unter der Bezeichnung 2000 GS Carrera 2 liefert Porsche 126 Fahrzeuge mit dem 130 PS starken Doppel - Nockenwellen - Motor. Vom 356 C werden täglich etwa 40 Fahrzeuge gebaut. Der letzte von insgesamt 76 302 Porsche 356 verlässt im April 1965 als Cabrio das Band.
Anstelle eines ,,Abgesangs" auf den legendären 356 hier ein Text des Fachjournalisten H. U. Wieselmann, der im Heft 25/1961 in der ,,Auto, Motor und Sport" veröffentlicht wird:
Neben den Industrie Giganten ist das Porsche Werk eine kleine Fabrik, in der man sich den Luxus leistet, ein ganz und gar persönliches Auto zu bauen. Es einmal durch ein neues zu ersetzen, ist bei dem dafür notwendigen Kapitalaufwand und der, durch die geringe Stückzahl bedingten, jahrelangen Amortisation ein gewaltiger Schritt und ein riesiges Problem. Aber die Kunden wollen keine Probleme kaufen, sondern Autos. Und so liegt es nahe, dass man durch immer weitere Vervollkommnung des vorhandenen Typs den Anschluss hält wie die Verkaufsziffern zeigen, mit Erfolg an einen würdigen Nachfolger des Typs 356, der einmal kommen muss.

 


944 S2 Cabrio


944S2 >270 km/h


924S  >250 km/h


XS 400 2A2

Es wird eine Monitorauflösung von 1024x768 empfohlen.